SPD Meßstetten — Meßstetten Nusplingen Obernheim

Im ersten Teil seines Vortrags ging er auf ausgewählte Bereiche der Politik ein und zeigte dabei anhand empirischer Daten, dass trotz positiver Entwicklungen der letzten Jahrzehnte nach wie vor Ungleichheiten im Erwerbsleben, aber auch in der Aufteilung der Verantwortung bei der Haushaltsführung bestehen. Gerade die Geburt des ersten Kindes ist für viele Frauen ein Einschnitt im Berufsleben. “Für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind betriebliche Lösungen notwendig, die der Lebensrealität der Beschäftigten gerecht werden – hier stehen Gewerkschaften wie Arbeitgeberverbände in der Verantwortung, zukunftsfähige Konzepte zu entwickeln”, so Unkauf. Im Hinblick auf die Einführung der Frauenquote in Aufsichtsräten wurde im Ländervergleich klar, dass mehr Regelungen seitens des Staates nicht unter allen Umständen zu einer Verbesserung der Situation führen. Unkauf: “Wenn wir uns das Beispiel Finnland anschauen, so wird klar, dass ein langfristig orientierter und modernen Standards angepasster Ausbau der frühkindlichen Betreuung und des Angebots an Gemeinschaftsschulen zielführender sein kann, als den Unternehmen Vorschriften in Form von Quoten zu machen, die dem Einzelfall nicht immer gerecht werden.” Pressesprecher Niklas Jung stimmt dem zu und ergänzt: “Gleichberechtigung muss die Lebensvorstellungen von Familien berücksichtigen und dort ansetzen, wo den Menschen der Schuh drückt.” Nach einer Diskussion zu den theoretischen Aspekten des Gender-Konzeptes, sowie einem kurzen Exkurs zu den EU-Richtlinien des “Gender-Mainstreamings” kamen die Jusos zu dem Schluss, dass trotz des positiven Trends noch ein Optimierungsbedarf vorhanden ist. Diesen mit zielführenden Maßnahmen auszugestalten wird auch künftig eines der Kernthemen sozialdemokratischer Politik sein.